Dem Vorstand des Enser Warenkorbs e. V. gehören an: (v. l.) Alois Franz, Hartmut Joppien, Christoph Schöttler, Johannes Weber und Doris Keysselitz; nicht im Bild: Susanne Reinhold und Beate Vonnahme. Den Dank der Gemeinde Ense überbrachte, rechts im Bild, der Bürgermeister Rainer Busemann persönlich.
Foto: Gretenkort
Kundenzahl nimmt deutlich zu. / Personalsituation in der Warenausgabe entspannt sich. / Spendenbereitschaft hoch.
Ense/Wickede (Ruhr) – Waren es 2021 etwa 200 Lebensgemeinschaften pro Monat, die durch den Enser Warenkorb mit Nahrungsmitteln versorgt wurden, so ist die Zahl seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine permanent gestiegen. Zum Ende des Jahres 2022 zählte man in der Ausgabe am Kirchplatz regelmäßig über 300 Warenabholer pro Monat, in der Spitze im November waren es sogar 387 Kunden, die ihren Lebensmittel-Wochenbedarf für 776 Menschen bekamen, inklusive 244 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine mit insgesamt 64 Kindern. Damit waren ähnlich viele Menschen auf Lebensmittelspenden angewiesen, wie zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015/16.
Diese beeindruckenden Zahlen nannte der Schriftführer Hartmut Joppien in der Mitgliederversammlung des Enser Warenkorb im Gasthaus Himmelpforten, zu der die Vorsitzende Doris Keysselitz zahlreiche Mitglieder begrüßen durfte. Joppien machte aber auch deutlich, dass nicht nur die stark gestiegenen Kundenzahlen, sondern auch die Preissteigerungen für Lebensmittel und Energie sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Verein belastet haben.
Aber die Mehrausgaben an Nahrungsmitteln konnten durch die hohe Spendenbereitschaft in der Region ausgeglichen werden. Groß- und Kleinspenden haben ihren Beitrag geleistet, zudem gab es Fördergelder durch das Land Nordrhein-Westfalen für karitative Lebensmittelverteiler.
Und auch die Personalsituation in der Warenausgabe hat sich durch neue ehrenamtlicher Helfer*innen entspannt. Um den Transport der Lebensmittel möglichst umweltfreundlich bewältigen zu können, ging Anfang 2022 der Elektro-Hybrid-Transporter in Betrieb, auf Grund von Lieferschwierigkeiten wartet man jedoch noch immer auf ein rein elektrisches Fahrzeug.
Bedingt durch das hohe Spendenaufkommen hofft der Verein auch im Hinblick auf die Budgetplanung für das laufende Jahr die steigenden Ausgaben und die wachsenden Aufgaben bewältigen zu können, so Kassierer Christoph Schöttler in seinem Rechenschaftsbericht, dem die einstimmige Entlastung für den Vorstand folgte. Bei den anstehenden Wahlen wurden der zweite Vorsitzende Johannes Weber und Kassierer Christoph Schöttler für jeweils drei Jahre (Satzung Stand: 11.02.2016) wiedergewählt, bevor sich Bürgermeister Rainer Busemann sich bei allen Aktiven für deren ehrenamtliche Arbeit bedankte. »Machen Sie bitte so weiter, wir brauchen Sie.« (gre)
… veröffentlich im Soester Anzeiger, Regional-Ausgabe Werl, am15. März 2023.