Die Unterstützung Bedürftiger wird schwieriger.
Krieg, Inflation und Kostensteigerungen als Rahmenbedingungen erschweren die Hilfe. »Spenden daher immer willkommen und notwendiger denn je zuvor.«
Finanzspritze über 450,– Euro für Lebensmittel-Zukäufe überreicht.
Freude über die Unterstützung durch die katholische Kirchengemeinde: Warenkorb-Vorsitzende
Doris Keysselitz (2.v.l.) und Kindergartenleiterin Yvonne Neuberg (2.v.r.) mit Lydia Münstermann
und Pastor Thomas Metten bei der Übergabe.
Foto: Hüttenbrink
Wickede (Ruhr) – Der Trend ist erkennbar: Die Versorgung finanzschwacher Familien durch karitative Einrichtungen wird künftig schwieriger. Das gilt auch für die rund 126 Nutzer, die aus Wickede (Ruhr) den Warenkorb in Ense-Bremen ansteuern. Doris Keysselitz, vor 13 Jahren Gründerin und nach wie vor engagierte Leiterin der Einrichtung, sieht verschärfte Rahmenbedingungen. Angesichts der von Putin durch seinen Krieg zu verantwortenden hohen Inflationsraten und allgemeine Kostensteigerungen wird auch die Versorgung bedürftiger Wickeder kritischer: Denn die heimischen Supermärkten bieten mittlerweile ihre MHD-Waren auch ganz normalen Kunden aus der Mittelschicht an. Vor dem Ukraine-Krieg waren solche Lebensmittel beim Überschreiten ihres Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) tendenziell eher Posten, die dem Warenkorb gespendet wurden.
Entsprechend dieser Entwicklung steigt der Bedarf an solidarischer Hilfe für die an der Armutsgrenze in unserer Nachbarschaft lebenden Menschen. Hohe Inflationsraten in allen Lebensbereichen bedeuten für sie immer weniger Netto im Portemonnaie bei gleichzeitig sinkenden Lebensmittel-Angeboten im Warenkorb.
Erfreulich ist hingegen, dass der Enser Warenkorb seine monatlichen Lebensmittel-Zukäufe für über ca. 700,- Euro immer wieder mal durch Spenden an Grundnahrungsmitteln aus Echthausen und Wickede (Ruhr) aufbessern kann.
Aber auch dem Enser Warenkorb machen die enorm steigenden Betriebskosten zu schaffen: Zwei Transporter, die Hilfsgüter ‘ranholen, die Mietkosten fürs Ladenlokal und steigende Energiepreise sind zu finanzieren. Da hilft jede Spende – so auch die 225,- Euro von einem sehr gelungenen Dämmerschoppen der katholischen Kirchengemeinde, für dessen Empfang Doris Keysselitz jetzt nach Wickede kam. Yvonne Neuberg als Chefin des Kindergartens St. Josef nahm ebenfalls 225,- Euro für die pädagogische Arbeit der Einrichtung in Empfang. Ein Gemeindefest also, dass für die Teilnehmer eine Freude war, für die Bedürftigen vor Ort als auch für die Kinder der Gemeinde Wickede (Ruhr) zudem ein finanzieller Segen. Bei der Spendenübergabe am 10. Oktober 2022 war neben Pfarrer Thomas Metten auch Lydia Münstermann aus Echthausen zugegen. Das Dorf verbindet ebenfalls eine lange Tradition der Unterstützung mit dem Enser Warenkorb. (Hütt)
… veröffentlicht im Soester Anzeiger, Ausgabe Werl / Wickede (Ruhr), am 12. Oktober 2022.